Stadtderby zwischen HSV und St. Pauli elektrisiert Hamburg

<p>Kämpfen um jeden Meter. So lautet die Devise im Hamburger Stadtderby. So wie im Hinrundenspiel zwischen Ransford-Yeboah Königsdörffer (HSV, links) und St. Paulis Karol Mets. Die Kiez-Kicker wollen ausgerechnet beim Stadtrivalen den Aufstieg klar machen.</p>
Kämpfen um jeden Meter. So lautet die Devise im Hamburger Stadtderby. So wie im Hinrundenspiel zwischen Ransford-Yeboah Königsdörffer (HSV, links) und St. Paulis Karol Mets. Die Kiez-Kicker wollen ausgerechnet beim Stadtrivalen den Aufstieg klar machen. | Foto: dpa

Ausgerechnet im „Wohnzimmer“ des HSV plant der FC St. Pauli, der Erzrivale vom Kiez, die jahrelange Nummer zwei der Hansestadt, mit einem fulminanten Sieg im außergewöhnlichen 111. Stadtduell (18.30 Uhr) den spektakulären Startschuss für seine große Aufstiegsparty. Ein Horror-Szenario für die Fans der „Rothosen“ – und womöglich das endgültige Aus der eigenen Hoffnungen auf eine Bundesliga-Rückkehr.

„Der letzte Aufstieg ist lange her, 14 Jahre sind eine lange Zeit“, sagte St. Paulis Trainer Fabian Hürzeler in der Überzeugung, dass sein Team bereit ist für den finalen Schritt: „Man merkt die Sehnsucht des Vereins und der Fans, wieder erstklassig zu sein.“ Zweifel herrschen kaum noch angesichts von sieben Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz drei, den Baumgart noch immer fixiert.

„Dieser Freitag kann für die ganze Stadt ein großer Abend werden“, sagte der HSV-Coach, der unter gewissen Umständen wohl sogar mit St. Paulis Jubel im eigenen Stadion leben könnte. Die Kiezkicker wären auch bei einer Niederlage durch, sollte Fortuna Düsseldorf, der Tabellendritte hinter Holstein Kiel, im Parallelduell gegen den 1. FC Nürnberg patzen – und der HSV wäre dann plötzlich wieder im Geschäft.

Eine Hoffnung, die auch Bakery Jatta für das Hochrisikospiel vor 56.100 Zuschauern hegt. Zunächst geht es dem langjährigen HSVer aber darum, die Arena für die Anhänger des Klubs sportlich zu verteidigen. „Ich beschäftige mich nicht damit, dass St. Pauli theoretisch aufsteigen könnte“, sagte der Gambier dem Hamburger Abendblatt: „Wir spielen am Freitag zu Hause. Da gefällt es uns nicht, wenn andere Teams zu uns kommen und Punkte mitnehmen. Das Volksparkstadion gehört uns.“

Aber die Rivalen haben große Lust auf historische Taten. St. Pauli will sich für eine außergewöhnliche Saison belohnen und den „besonderen Vibe“, der seit Tagen rund um den Kiez zu spüren ist, mit auf die kürzeste Auswärtsfahrt der Saison nehmen. „Natürlich träumt man als Spieler von solchen Spielen und von solchen Abenden“, sagte Kapitän Jackson Irvine dem Abendblatt: „Dafür spielt man Fußball.“

Für den wahrscheinlichen Fall des Aufstiegs hat sich der Australier schon fest ein Tattoo als Andenken vorgenommen. Der HSV will verhindern, dass er es bereits am Wochenende stechen lassen könnte. (sid/leo)

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