„Betongold“ als Anlage nicht mehr ganz so begehrt wie früher

In absoluten Zahlen sind es laut Fédération des Notaires (FedNot) insgesamt 38.000 Verkäufe weniger, die im Vorjahr die Notariatsstuben „passierten“. In der Summe 15,2 Prozent - und somit ein komplett atypischer Verlauf nach langen Jahren ständigen Zuwachses.

Eine Zahl, die nicht nur aufhorchen lässt, sondern zumindest mancherorts in der Branche „Schockwellen“ auslösen dürfte. Effektiv wurden im Vorjahr nur noch 210.000 Häuser und/oder Appartements veräußert - gegenüber 248.000 im Vergleichsjahr 2022 (wo der Markt auch bereits einen Dämpfer erfahren hatte).

Einer der Gründe für die schleppende Aktivität „am Markt“ sind zweifellos die weiterhin (recht) hohen Zinsen - die aber in absoluter Wahrnehmung letztlich gar nicht so hoch sind. Nur stehen sie halt in krassem „Gegensatz“ zu den extrem günstigen Zinsangeboten vor zwei, drei Jahren, also vor den seither aufgekommenen Krisen Krieg, Energie und Inflation.

Ein Vergleich, der durchaus hinken mag - gerade mit Blick auf die Zinsen vor zehn, zwölf Jahren. Was aber dennoch dazu führt, dass sich potenzielle Käufer (sofern sie nicht unmittelbar unter Zugzwang stehen) in Erwartung „besserer“ Tage zunächst einmal Zurückhaltung auferlegen. Die aber - so die derzeitigen Prognosen - durchaus schon ab dem Frühherbst anbrechen und somit den Kaufmarkt wieder pushen könnten.

Ein Trend, der vor allem Investoren betrifft, also jene Käufer, die im Erwerb etwa eines Appartements zunächst einmal eine Geldanlage mit nachfolgender Vermietung sehen. Und von daher nicht zur Eigennutzung kaufen (müssen). Gemäß den Erhebungen von FedNot könnte dieser Trend circa die Hälfte des Rückgangs von 15,2 Prozent ausmachen. Womit der zahlenmäßige „Einbruch“ in jedem Fall relativiert wäre. Ein weiterer Grund für die rückläufige Tendenz dürfte der stark geschrumpfte Bestand an neuen oder zumindest neuwertigen Immobilien sein. Und da die ältere Bausubstanz vor allem aufgrund des vielfach schlechten PEB-Status nach Kauf teils beträchtliche Investitionen in Sanierung/Renovierung erfordert, bleibt das Interesse an älteren Objekten recht überschaubar.

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