WSR veröffentlicht erstmals Daten zur digitalen Nutzung in der DG

<p>WSR veröffentlicht Daten zur Digitalisierung in der DG.</p>
WSR veröffentlicht Daten zur Digitalisierung in der DG. | Foto: picture alliance

Diese digitale Kluft hat sich laut einer Pressemitteilung des WSR in den letzten Jahren vom mangelnden Zugang zur Technologie hin zu mangelnden digitalen Fähigkeiten sowie zur Medienkompetenz, sprich der sicheren, verantwortungsvollen und kritischen Nutzung digitaler Medien, verschoben.

Der WSR stellt in seinem Barometer fest, dass nur 2 % der ostbelgischen Haushalte kein einziges digitales Gerät besitzen. Dagegen verfügen 96 % über mindestens ein Smartphone, welches für viele Bürger nicht selten sogar zum einzigen digitalen Gerät geworden ist. Im Durchschnitt besitzt jeder Haushalt in der DG fünf digitale Geräte. Nur 3 % der Bürger haben keinen Internetzugang. Dabei handelt es sich vorrangig um Personen über 75 Jahren. Mit der Qualität der festen Internetverbindung sind die Einwohner aus Kelmis am zufriedensten (82 %), während in Bütgenbach und St.Vith nur 38 % bzw. 47 % zufrieden sind, und knapp 30 % dort die Qualität der festen Internetverbindung als niedrig bezeichnen. 90 % der DG-Bürger nutzen das Internet täglich, hauptsächlich zu Kommunikationszwecken (E-mails, chatten per Messenger/WhatsApp, über Internet mit oder ohne Kamera telefonieren) und für die Suche nach Informationen oder Wegbeschreibungen. 78 % haben darüber hinaus im letzten Jahr mindestens einen Einkauf im Internet getätigt. Was die sozialen Netzwerke anbelangt, so bleibt Facebook mit 59 % Nutzer unter den Bürgern, die meistgenutzte Plattform in Ostbelgien, gefolgt von Instagram (34 %). 31 % sind dagegen in keinem sozialen Netzwerk aktiv. Die Nutzung der verschiedenen sozialen Netzwerke ist im Übrigen stark altersabhängig.

Ein bedeutender Teil des Barometers widmet sich den digitalen Kompetenzen der Bevölkerung (ab 15 Jahren). Obwohl die meisten Bürger digital ausgestattet sind, bedeutet dies nicht gleichzeitig, dass sie auch digital kompetent sind. Im Durchschnitt erhalten die ostbelgischen Bürger nach Selbsteinschätzung ihrer Kompetenzen in 15 verschiedenen digitalen Tätigkeiten eine Punktzahl von 58/100 für ihre digitalen Fähigkeiten. 22 % erreichen eine Punktzahl zwischen 91 und 100, während 11 % mit weniger als 10/100 abschneiden. Eine detaillierte Auswertung nach Zielgruppen zeigt, dass Männer im Schnitt über leicht bessere digitale Fähigkeiten verfügen als Frauen. Personengruppen, die im Schnitt niedrigere digitale Fähigkeiten aufweisen, sind die über 70-Jährigen, Personen mit einem niedrigeren Ausbildungs- und/oder Lebensniveau sowie Menschen, die in einem Haushalt ohne Kinder leben. Mehrere Indikatoren weisen zudem darauf hin, dass die Anwesenheit von Kindern im Haushalt einen echten „Motor“ bzw. Faktor für die digitale Teilhabe und Kompetenz darstellt. Während Jugendliche häufig über gute technische, jedoch über mangelhafte Medienkompetenzen verfügen, bedeutet dies die sichere, verantwortungsvolle und kritische Nutzung digitaler Medien.

Insgesamt denken nur 18 % der Befragten, dass ihre digitalen Fähigkeiten in Bezug auf ihre beruflichen Perspektiven oder die Bedürfnisse des Lebens unzureichend sind, und 31 % wünschen sich in Zukunft Schulungen, um ihre Beherrschung digitaler Werkzeuge zu verbessern. Erstaunlicherweise sind es oft diejenigen, die niedrige digitale Fähigkeiten aufweisen, die am häufigsten damit zufrieden sind und sich am wenigsten Schulungen im digitalen Bereich wünschen.

Die Ergebnisse der Befragung zeigen auf, dass Technologien sehr häufig mit ambivalenten Gefühlen verbunden sind: einerseits Neugier und Begeisterung, andererseits aber auch Ängste und Unsicherheit, und beides nicht selten bei derselben Person. Zum Beispiel sind 68 % der Meinung, dass digitale Technologien das Leben einfacher und bequemer machen. Andererseits fühlen sich auch 26 % von ihrem Smartphone abhängig. Deswegen müsse der Abbau der mit Digitalisierung verbundenen Ängste und Schwierigkeiten durch frühzeitige digitale Bildung und lebenslange Weiterbildung erfolgen.

Dabei sei nicht nur die Förderung der eigentlichen digitalen Fähigkeiten, sondern auch der Medienkompetenzen wichtig, heißt es in der Mitteilung abschließend. (red/kupo)

Barometer mit allen Ergebnissen unter www.wsr-dg.be

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