AS Eupen steigt nach acht Jahren aus der 1. Division ab

<p>Die AS Eupen kassierte am Sonntagabend in Kortrijk die entscheidende Niederlage.</p>
Die AS Eupen kassierte am Sonntagabend in Kortrijk die entscheidende Niederlage. | Foto: David Hagemann

Eine mathematische Chance auf den zweiten Tabellenplatz hätte Eupen am Sonntagabend nur noch mit einem Sieg gehabt. Durch die vierte Niederlage im fünften Spiel der Abstiegsrunde ist das Schicksal der Ostbelgier besiegelt, das verbleibende Spiel gegen RWDM (Samstag, 18.15 Uhr) hat für die AS keinerlei Bedeutung mehr.

Wie geht es in Zukunft am Kehrweg weiter? Das dürfte mit Sicherheit eine der spannendsten Fragen in den kommenden Tagen und Wochen werden. Sicher ist: Sowohl auf der Trainerposition als auch in der Mannschaft wird es nach dem Abstieg zu zahlreichen Veränderungen kommen.

KV Kortrijk 1:0 AS Eupen

Beim KV Kortrijk baute Interimstrainer Kristoffer Andersen seine Mannschaft im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Charleroi auf zwei Positionen um: Emond und Keita rückten für Nuhu und Baiye in die Startelf, Eupen war somit offensiv ausgerichtet.

Dass Eupen am Sonntagabend mit dem Rücken zur Wand und generell viel auf dem Spiel stand, war zunächst deutlich zu sehen und zu spüren.

Eupen ohne richtige Torchance - Lambert fliegt vom Platz.

Eupen forderte bereits nach wenigen Sekunden einen Handelfmeter, nachdem Mehssatou der Ball wohl vom Fuß an den Arm gesprungen war. Und den Handelfmeter hätten die Gäste wohl auch erhalten, hätte Schiedsrichter Verboomen nach einer längeren Überprüfung nicht eine Abseitsposition eines Eupener Spielers (vor dem Handspiel) geahndet. 

Dennoch dauerte es einen Moment, ehe die Partie in Fahrt kam. Eupen sorgte zunächst für mehr Druck, mehrere Offensivaktionen liefen über Charles-Cook und Emond. Nach knapp 20 Minuten drängte auch Kortrijk mehr und mehr nach vorne, fand jedoch keinen Weg durch die Eupener Defensive. Eine klare Torgelegenheit gab es in den ersten 25 Minuten nicht – geholfen war damit nur dem KV Kortrijk, dem am Sonntagabend auch ein Punkt gereicht hätte.

<p>AS-Kapitän Lambert sah nach 30 Minuten die Rote Karte.</p>
AS-Kapitän Lambert sah nach 30 Minuten die Rote Karte. | Foto: David Hagemann

Für Eupen gab Bialek in der 26. Minute einen Torschuss ab, konnte Schlussmann Pirard aber nicht wirklich prüfen. Wenige Sekunden später der erste Schock für die AS Eupen: AS-Kapitän Boris Lambert sah nach einem überharten Foulspiel auf Höhe der Mittellinie zunächst die Gelbe Karte, dann aber griff der „VAR“ ein: Aus Gelb wurde Rot, Eupen musste mehr als eine Stunde lang in Unterzahl auskommen – und sogar gewinnen.

Mit einem Spieler weniger geriet Eupen bis zur Pause unter Druck, Kortrijk witterte mehr denn je seine Chance. Um den Platzverweis von Lambert aufzufangen, rückte Emond aus der vordersten Linie in das Mittelfeld, Bialek war die einzige Spitze der Gäste. Doch auch Emond „erlebte“ den Pausenpfiff nicht mehr auf dem Platz: Nachdem ein Ball mit voller Wucht an seinen Hinterkopf geknallt war, musste er sichtlich benommen durch Baiye ersetzt werden.

<p>Silva köpfte vor der Pause zum 1:0 für den KV Kortrijk ein.</p>
Silva köpfte vor der Pause zum 1:0 für den KV Kortrijk ein. | Foto: David Hagemann

Bis zur Pause – es gab nach mehreren Unterbrechungen zehn Minuten Nachspielzeit – geriet Eupen gehörig unter Druck. Mit der letzten Aktion vor der Pause ging Kortrijk schließlich in Führung: Silva erzielte das 1:0 und schoss Eupen an den Rand des Abstiegs.

Nach dem Seitenwechsel hatte Eupen keine andere Wahl, als alles auf eine Karte zu setzen: Ob es 0:1, 0:2 oder 0:3 verlor, war streng genommen egal. Irgendwie mussten die Gäste zu Toren kommen. Interimstrainer Andersen saß zu dem Zeitpunkt auf der Tribüne neben Boris Lambert: Auch er sah die Rote Karte. Seine Mannschaft startete zunächst keine echte Aufholjad, die Zeit der AS lief buchstäblich ab.

<p>Eupen musste mehr als eine Stunde lang in Unterzahl agieren.</p>
Eupen musste mehr als eine Stunde lang in Unterzahl agieren. | Foto: David Hagemann

20 Minuten vor dem Ende der Partie sah es nicht so aus, als würde Eupen in Unterzahl noch zwei Tore erzielen können. Mit Möhwald, Nuhu und Youndje brachte die AS ihre letzten Joker auf das Feld. In der 85. Minute kam Charles-Cook im Strafraum zu Fall, Eupen forderte vehement einen Elfmeter und gleichzeitig die große Chance auf den 1:1-Ausgleich. Schiedsrichter Verboomen prüfte die Szene am Bildschirm, entschied dann aber gegen Strafstoß für die Gäste.

Die Uhr tickte gegen Eupen, das unter anderem durch Palsson noch gefährlich wurde (92.). Weil es beim 1:0 für Kortrijk blieb, lief die Zeit der AS in der 1. Division um 21.18 Uhr ab.

Kommentare

Kommentar verfassen

0 Comment