Die NBA legt wieder los

<p>Kyrie Irving muss wegen seines Impfverzichts vorläufig zusehen.</p>
Kyrie Irving muss wegen seines Impfverzichts vorläufig zusehen. | Foto: dpa

Auf diese kontroverse Debatte hätte die auf Hochglanz getrimmte Basketball-Spitzenliga NBA nur zu gerne verzichtet. Vor der Jubiläumssaison hätten sich die Bosse um Adam Silver lieber Schlagzeilen um Superstar Giannis Antetokounmpo und dessen angepeilte Titelverteidigung mit den Milwaukee Bucks oder den nächsten Schritt von LeBron James bei den LA Lakers auf dem Weg ins Geschichtsbuch gewünscht. Stattdessen stand zuletzt vor allem ein Thema im Fokus: Kyrie Irving und dessen Corona-Impfung.

Vor der 75. Saison, in der nach dem Scheitern von Vrenz Bleijenbergh im NBA-Draft kein einziger belgischer Profi mit dabei sein wird, polarisiert Starspieler Irving so stark, dass andere Aspekte verpuffen. Der 29 Jahre alte Aufbauspieler hat bislang auf eine Impfung gegen das Coronavirus verzichtet und wird deshalb von Titelkandidat Brooklyn Nets zunächst nicht mehr berücksichtigt. „Angesichts der sich entwickelnden Situation und nach gründlicher Überlegung haben wir entschieden, dass Kyrie Irving nicht mit dem Team spielen oder trainieren wird“, erklärte Manager Sean Marks.

Dies gelte so lange, bis Irving die Voraussetzungen erfülle, um wieder „ein vollwertiger Teilnehmer“ zu sein. Die Stadt New York City verlangt von Hallensportlern einen Impfnachweis - diesen kann und will Irving bisher nicht erbringen. Er würde nach derzeit geltenden Regeln auch ohne den Teamverzicht alle 41 Heimspiele verpassen. „Glaubt nicht, dass ich mich zurückziehen werde. Glaubt nicht, dass ich dieses Spiel für eine Impfpflicht aufgeben werde“, verdeutlichte Irving kurz vor dem Saisonstart.

Hierbei geht es nicht nur um einen prominenten Einzelfall, sondern um Millionensummen und die Wettbewerbsfähigkeit eines ernsthaften Titelanwärters. Irvings Mitspieler Kevin Durant sagte: „Ich will Kyrie definitiv dabei haben. Ich wünschte, nichts von alldem würde passieren, aber in dieser Situation befinden wir uns.“ Eine ähnliche Debatte um Andrew Wiggins bei den Golden State Warriors hat sich bereits erledigt. Nach Angaben von Coach Steve Kerr hat sich Wiggins inzwischen impfen lassen, sonst hätte ihm bei den geltenden Regeln in San Francisco ein ähnliches Szenario gedroht wie Irving.

Für den ersten Spieltag am Dienstag (Ortszeit) hat die NBA gleich die vier Topfavoriten angesetzt. Titelverteidiger Milwaukee Bucks um Antetokounmpo empfängt am frühen Mittwochmorgen (1.30 Uhr MESZ) die Nets um Durant, der dann ohne seinen kongenialen Partner Irving auskommen wird. In der zweiten Partie treffen die Los Angeles Lakers um Superstar James auf die Warriors mit Stephen Curry (4 Uhr MESZ). „King“ James, inzwischen 36, will seinen fünften NBA-Titel erobern und weitere Argumente in der Debatte, ob er oder Michael Jordan der beste Basketballer der Geschichte ist, sammeln. (dpa/jph)

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