Wie sieht die Energiepolitik der Zukunft aus?

Gut die Hälfte des Strombedarfs in Belgien wird heutzutage immer noch über die Kernkraft gedeckt. Das Bild zeigt die Anlage in Tihange bei Huy. | Photo News

Organisiert wird das Ganze von dem ostbelgischen Regionalabgeordneten Edmund Stoffels (SP-PS). Zwischen 9 und 16 Uhr wird das Thema anhand von sieben Referaten auf ganz unterschiedliche Weise bearbeitet.

Zu Wort kommt beispielsweise Professor Albert Moser, Leiter des Instituts für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft der RWTH Aachen. Er war in der Vergangenheit an einer Studie beteiligt, die der Frage nachging, wie Belgien den Atomausstieg schaffen kann. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung vom Land Nordrhein-Westfalen. Mehr Investitionen, Gaswerke als Zwischenlösung und die Einbindung europäischer Modelle lautet der Lösungsansatz. Gut die Hälfte des belgischen Strombedarfs wird heute immer noch über den Betrieb von Kernkraftwerken gedeckt. Der Elsenborner Unternehmer Patrick Willems präsentiert seinerseits Modelle, die eine dezentrale Energieversorgung und die Speicherung von Strom möglich machen. Es geht bei dem Seminartag aber auch um den Energiemix im Jahr 2040, um „intelligente“ Stromnetze, in denen Verbrauch und Bedarf besser aufeinander abgestimmt sind, oder um das Potenzial von Biomasse.

„Mit diesem Seminartag möchte ich neue Techniken und Produktionsformen aufzeigen und ihnen Rückenwind geben. Außerdem soll zu diesem wichtigen Thema eine gesellschaftspolitische Diskussion angestoßen werden“, erklärte Edmund Stoffels zu den Hintergründen gegenüber dem GrenzEcho.

Auf dem Programm steht zum Schluss der Veranstaltung auch ein Beitrag des wallonischen Regionalministers Jean-Luc Crucke (MR), der unter anderem für Energie zuständig ist. Stoffels kündigte an, in Zukunft ähnliche Seminartage auch zu anderen Themen organisieren zu wollen, beispielsweise zur Beschäftigungspolitik. (sc)