Attraktive, vielseitige und rivalisierende Ortschaften

Zahlreiche Weywertzer, Bütgenbacher und Berger diskutierten bei der LokalRunde mit. Foto: Lothar Klinges | 4



Die Altgemeinde Bütgenbach war die inzwischen 15. Station dieser GrenzEcho-Veranstaltung – nach Elsenborn die zweite in der Großgemeinde. Das Prinzip wurde von Organisator und Moderator Jürgen Heck eingangs noch einmal erläutert:  locker, kontrovers, konstruktiv sollte es sein. Und so wurde es dann auch: Im Saal wurde nicht nur passiv zugehört, sondern aktiv kommentiert und kritisiert, gelacht und applaudiert. Sogar vereinzelte Bravo-Rufe gab es! Eine interaktive kommunale Diskussionsrunde, so wie sie sein soll.

Zusammen mit Co-Moderatorin Heike Verheggen von Radio Contact Ostbelgien NOW stellte Jürgen Heck die Gesprächspartner vor: Viviane Schroeder-Moncousin, Sonja Brüls-Colgen, Freddy Rauw, Ralph Linden und Gregory Peters. Bei dieser Vorstellungsrunde ging es neben den Personen um die Dorfgemeinschaften, die Vereine, das öffentliche Leben und auch schon die Eigenheiten der einzelnen Ortschaften Weywertz, Bütgenbach und Berg. Der vollbesetzte Saal applaudierte, lachte und amüsierte sich, beispielsweise als Gregory Peters über die Männerdomänen Turnverein und Junggesellenverein sprach.

„Stipplereien“ zwischen Bütgenbach, Weywertz und Berg

Thematisch war aus der im Vorfeld durchgeführten Telefonumfrage unter anderem die Konkurrenz zwischen den Ortschaften Bütgenbach, Weywertz und Berg hervorgegangen: Zahlenmäßig stellten die Weywertzer im Saal eindeutig die Mehrheit der Anwesenden – und das äußerte sich auch in den Reaktionen des Publikums, als es um die Eigenschaften der jeweiligen Dorfbewohner ging. Etwa die Bütgenbacher Mentalitäts-„Krankheit“, die bessere Weywertzer Dorfgemeinschaft oder die sonnige Seite des Ortsteils Berg. „Es gibt noch viel zu tun, aber wir arbeiten an einer besseren, positiveren Zusammenarbeit“ – so hieß es vom Podium. Oder: „Dass man sich nicht mag, will ich nicht sagen – es sind eher Stipplereien“.

Beim Thema Vereinswesen kamen die umfangreichen Tätigkeiten des Verkehrsvereins Weywertz , des Junggesellenvereins oder der Interessengemeinschaft zur Sprache. Was Bütgenbach angeht, hörte man mehrmals, dass es zwar genügend Vereins-Angebot gebe, dass die Aktivitäten und die Teilnahme jedoch leider zu wünschen übrig lassen, u. a. weil ein Großteil der Mitglieder nicht (mehr) im Dorf wohnen. In Weywertz hingegen wurde die Zusammenarbeit der Dorfvereine und auch die Teilnahme der Dorfbevölkerung als beispielhaft bezeichnet.

Bei Nahversorgung und Geschäftsleben müssen die Weywertzer allerding etwas neidisch nach Bütgenbach blicken, unbestritten das wirtschaftliche Zentrum der Gemeinde. Bei der aus der Telefonumfrage stammenden Aussage „der Bürgermeister kommt aus Weywertz, aber er tut zu wenig für sein Dorf“ musste sich auch das Gemeindeoberhaupt aus dem Saal zu Wort melden. Man solle die örtliche Geschäfte und das Angebot besser honorieren, appellierte Bürgermeister Emil Dannemark bei dieser Gelegenheit an seine Weywertzer Mitbewohner. Und Moderatorin Heike Verheggen verriet in diesem Zusammenhang, dass sie ihre Schuhe in Weywertz kaufe…

Die Grundstückpreise, die Bau- und Wohnpolitik, Urbanismus und Denkmalschutz bildeten einen weiteren besonders aktiv und kontrovers diskutierten Themenblock. Und nach weiteren Themen lud das GrenzEcho dem Namen seiner Veranstaltungsreihe entsprechend zu einer „LokalRunde“ ein. Das gab den Bütgenbachern, Weywertzern und Bergern die Gelegenheit, die angesprochenen Themen noch an Tischen und Theke weiter zu vertiefen.