GrenzEcho verleiht „OSTkar“-Wirtschaftspreis



Die Auszeichnung „OSTkar“ wird vom GrenzEcho in Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern alle fünf Jahre organisiert und fand am Freitagabend nach 2002, 2007 und 2012 bereits zum vierten Mal statt – diesmal im St.Vither Triangel. Nominiert waren in drei Kategorien (klein, mittel und groß) jeweils zehn Unternehmen, die genau vorgegebenen Kriterien am ehesten entsprochen haben.

Der „OSTkar“ verfolgt das Ziel, die leistungsfähigsten Unternehmen unserer Region zu belohnen und die Dynamik und das Potenzial der ostbelgischen Wirtschaft über die Grenzen des Gebietes hinaus bekannt zu machen.

EMZ Werke Manderfeld setzen sich in der Kategorie „große Unternehmen“ durch.

Die EMZ Werke Manderfeld mit Sitz in der Gewerbezone Merlscheid (Büllingen) setzten sich in der Kategorie „große Unternehmen“ durch. Gold bei den „mittleren Unternehmen“ ging an den Eupener Betrieb Eutomation & Scansys, während Salaisons de Haute Ardenne aus Malmedy bei der Einstufung „kleine Unternehmen“ Erster wurde. Die EMZ Werke haben sich in den vergangenen Jahren enorm entwickelt, und „es geht weiter“, kündigte Ingrid Haas von der Unternehmensleitung an.

Die jeweilige Kategorisierung erfolgt nach genau festgelegten Kriterien auf der Grundlage der Bilanzen pro Geschäftsjahr. Ausgesucht wurden dabei Unternehmen mit operativen Tätigkeiten in den neun deutschsprachigen Gemeinden sowie in Malmedy, Weismes, Baelen und Welkenraedt, so Nathalie Klinkenberg von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG). „Zahlen lügen nicht. Sie sind objektiv“, machte sie klar.

Es gehe um „eine Auswertung, keine Bewertung“, betonte Olivier Verdin, Geschäftsführender Direktor des GrenzEcho, zu Beginn des Abends.

Denn die Verantwortlichen von IHK, OstbelgienInvest, WFG und Betriebsrevisoren Thissen, Kohnen, Simon & Partners, die mit der Auswertung beschäftigt waren, hätten letztlich in ihrer aufwendigen Analyse nur das Ergebnis zutage gefördert, das die Zahlen gemäß strikten Kriterien vorgeben, erläuterte der Direktor. Der „OSTkar“ stehe für die regionale Breite des Wirtschaftsstandortes Ostbelgien, so Olivier Verdin.

Der „OSTkar“ sei kein Ziel an sich, doch werde diese Auszeichnung von den Nominierten sicherlich als öffentliche Wertschätzung ihrer unternehmerischen Leistungsfähigkeit angesehen, erklärte GrenzEcho-Herausgeber Ernst Thommessen, der auch Präsident des Verwaltungsrates ist. Er bezeichnete die Mitarbeiter eines Betriebs als ihr „wertvollstes Kapital“. Ostbelgien werde geschätzt für sein kompetentes und motiviertes Personal, selbst wenn es inzwischen zunehmend knapper werde.

Er warnte in diesem Zusammenhang vor der Entwicklung auf dem hiesigen Arbeitsmarkt: Ein „wichtiger sozialer Trumpf“ wie die überschaubare Entfernung zwischen Arbeitsplatz und Wohnsitz federe zwar Lohneinbußen ein, dennoch sei dies keine Garantie gegen die personelle Abwanderung, mit der viele Betriebe in Ostbelgien zu kämpfen hätten. „Denn Delokalisierung ist heute keineswegs mehr das alleinige Privileg der Unternehmen“, stellte Ernst Thommessen fest. Aufgrund des nach wie vor hohen Lohnkostengefüges in Belgien liege der betriebswirtschaftliche Aufwand, den die Unternehmen in Ostbelgien gerade für hochwertiges Personal betreiben müssten, um einiges höher als bei der grenznahen Konkurrenz in Deutschland, in den Niederlanden und nicht zuletzt in Luxemburg. Ostbelgien laufe Gefahr, dass der erarbeitete Vorsprung irgendwann „durch die Lohnkosten weggefressen“ werde, betonte Ernst Thommessen.

Auch Josef Faymonville von der THG Group betonte, die Rahmenbedingungen müssten stimmen, damit es auch in Zukunft noch eine „OSTkar“-Verleihung für ostbelgische Betriebe geben könne, so der Laudator für mittlere Unternehmen.

Marc Mockel (BMW Discar, Laudatio kleine Unternehmen) betonte mit dem Verweis auf den US-amerikanischen Autofabrikanten Henry Ford, wie wichtig für Unternehmer der Grundsatz sei, den Standpunkt des anderen zu verstehen. Jean-François Groffy (KBC Bank & Versicherungen) stellte die Umwälzungen im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung in den Mittelpunkt seiner Laudatio auf große Unternehmen.

Lesen Sie außerdem: