LokalRunde zu Gast „in der Hauptstadt des Südens“



Krankenhaus, Altenheim, Arbeitsamt sowie andere Einrichtungen und Dienststellen der Deutschsprachigen Gemeinschaft, Triangel, …: Die Liste von wichtigen Anlaufstellen in unterschiedlichsten Lebenslagen, die in der Stadt mit dem Büchelturm angesiedelt sind beziehungsweise wurden, ist gerade in den letzten beiden Jahrzehnten deutlich gewachsen.

Parallel dazu – beide Entwicklungen greifen übrigens ineinander – machte die Geschäftswelt eine nicht zu übersehende, ansehnliche Aufwärtsentwicklung mit. Ein Beispiel, das sich auf verschiedenste Branchen übertragen ließe: In der 3.500-Seelen-Kleinstadt reicht das Spektrum von mehreren Imbissbuden bis zu zwei Sterne-Restaurants.

„Wir haben in St.Vith alles, und alles ist zu Fuß zu erreichen“, zeigten sich gleich mehrere Gesprächspartner im Rahmen der im Vorfeld jeder LokalRunde durchgeführten Telefonbefragung zufrieden. Das so entstandene Stimmungsbild ist sicherlich nicht repräsentativ, aber trotzdem aussagekräftig. Der St.Vither ist stolz auf die Dynamik seiner Heimat, auch wenn sie fast schon selbstverständlich scheint.

Das wiederum erzeugt weitere Attraktivität: Viele aus den umliegenden Dörfern ziehen und zieht es nach St.Vith.

Dass immer mehr ein Stück von diesem Kuchen ab haben wollen, liegt auf der Hand. Doch damit einher geht auch die eine oder andere Schattenseite einer Ortschaft mit Zentrumsfunktion. Wachsende Nachfrage nach teils hochwertigem Wohnraum sorgt für mehr Bautätigkeit sowie – dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage folgend – für stark steigende Grundstücks- und Mietpreise. Eine Entwicklung, die im Übrigen fast schon logischerweise allmählich auf das Umland herüberschwappt.

Und in einem urbaner werdenden St.Vith gewinnen auch Phänomene wie Anonymität und zumeist sehr gut kaschierte Armut an Bedeutung.

Eins der Vorhaben, über das die St.Vither derzeit rege diskutieren, ist die Zukunft des Rathausplatzes. Die Meinungen, ob und wie das angepackt werden soll, könnten nicht weiter auseinandergehen, wie die LokalRunde-Befragten bestätigten. „Höchste Zeit“, „schade um den Blick auf den Büchelturm“ und „Geldverschwendung“ sind da nur drei von vielen Positionen, die zum Ausdruck gebracht wurden. Das wird am Sonntagmorgen sicherlich vertieft werden müssen.

Diese 16. LokalRunde wird aber auch einen Blick werfen, wie es im St.Vither Umland aussieht, speziell in denen zur früheren Altgemeinden zählenden Dörfern Neundorf und Wallerode. Gemeinsam ist beiden Ortschaften, dass der dörfliche Zusammenhalt noch vorhanden ist und die Vereinswelt an einem Strang zieht. Die Neundorfer haben bereits einen Vereinssaal, währen die Walleroder zwar gewillt sind, aber in dieser Hinsicht noch in den Kinderschuhen stecken. Und hüben wie drüben hält sich der Wunsch nach einem Tante-Emma-Laden hartnäckig, obwohl die damit verbundenen wirtschaftlichen Risiken hinlänglich bekannt sind.

Und wie in vielen anderen Eifeldörfern stellt sich auch in Wallerode und Neundorf eine wichtige Frage für sie Zukunftsträchtigkeit: Finden junge Leute ausreichend bezahlbares Bauland, um sich in der Heimat niederzulassen? Und wenn nein, wer muss da den Hebel ansetzen?

All dies sind einige der Themen, die am Sonntag zur Frühschoppenzeit aufs Tapet kommen sollen. Als Gesprächspartner haben sich Marie-Hélène Düsseldorf-Zeyen, Claudia George-Marx, Katja Kohnen-Schenk, Pascal Gangolf und Oliver Gangolf sich bereit erklärt, Heike Verheggen von Radio Contact Ostbelgien Now und GE-Journalist Jürgen Heck Rede und Antwort zu stehen.

Alle Einwohner von Neundorf, St.Vith und Wallerode sowie alle interessierten Bürger sind, selbstverständlich bei freiem Eintritt, eingeladen, sich aktiv als gern gesehene Besucher, Fragesteller und Diskussionsteilnehmer am 12.November in das Geschehen einzuschalten. Und allen winkt am Ende der Veranstaltung eine LokalRunde, die das GrenzEcho im Triangel-Foyer ausgibt.www.lokalrunde.be