"Bitterer Abend“ für 1. FC Nürnberg - Eintracht „überglücklich“

Die Eintracht-Spieler feierten den Klassenerhalt. | dpa



Nach dem geplatzten Traum von der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga sanken die Spieler des 1. FC Nürnberg untröstlich auf den Rasen und vergossen bittere Tränen der Enttäuschung. Nach dem 0:1 (0:0) im Relegationsrückspiel am Montagabend gegen Eintracht Frankfurt muss sich der finanziell angeschlagene „Club“ trotz einer starken Zweitligasaison auf mindestens eine weitere Saison im Unterhaus einstellen.

„Die Spieler haben alles probiert, aber sie konnten sich einfach nicht durchsetzen. Punkt. Schluss. 180 Minuten haben wir es nicht geschafft, uns gegen die Abwehr und gegen die Gegenspieler durchzusetzen und für richtig Torgefahr zu sorgen“, räumte Nürnbergs Trainer René Weiler das Scheitern offen ein.

Vier Tage nach dem 1:1 in Frankfurt waren die Qualitätsunterschiede unübersehbar. „Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat alles unternommen, was in ihrer Macht und ihrem Körper steckte“, sagte Weiler weiter. „Wir haben am oberen Limit gespielt, wir haben viel rausgeholt in dieser Spielzeit.“

65 Punkte holte der FCN in der regulären Spielzeit, sicherte sich am Ende doch nur Relegationsrang drei und verpasste nun den achten Aufstieg in die erste Liga. „Es ist ein richtig bitterer Abend“, räumte Stürmer Guido Burgstaller ein, der wie auch sein hochgelobter Nebenmann Niclas Füllkrug in den beiden Relegationsduellen deutlich seine Grenzen aufgezeigt bekam.

„Es ist schade für die Mannschaft, weil sie eine tolle Saison gespielt hat, am Ende aber nicht so belohnt wurde, wie sie es verdient gehabt hätte“, meinte Sportvorstand Andreas Bornemann.

Tiefe Trauer beim „Club“, Party-Stimmung bei der Eintracht: Auch dank Trainer Niko Kovac vermieden die Frankfurter den fünften Abstieg ihrer Vereinshistorie. Mann des Tages war Haris Seferovic, der in der 66. Minute die Hessen ins Glück schoss. „Ich freue mich für die Mannschaft, die Fans und die Stadt. Der Druck war schon sehr sehr groß“, verkündete der Schweizer erleichtert.

Es war auch ein Erfolg für den an einem Tumor erkrankten Verteidiger Marco Russ, der im Rückspiel Gelb-gesperrt fehlte und bereits operiert wurde. „Er hat gesagt, dass er wohlauf ist“, berichtete Kovac und freute sich über das Happy End seiner Mannschaft. „Ich bin überglücklich. Ich habe aber auch totales Mitgefühl mit den ‚Clubberern‘. Ich weiß, wie die Jungs sich jetzt fühlen. Über zwei Spiele waren wir besser, haben aber nicht die Riesen-Chancen herausgespielt“, resümierte Kovac und startete mit der Eintracht in eine feuchtfröhliche Heimfahrt. (dpa)