Bayern siegen auch im Gipfel

Arjen Robben (l), Joshua Kimmich und Robert Lewandowski (r) von München bejubeln das 0:2 gegen Dortmund. | dpa

Der Niederländer Robben war mit dem 1:0 (17. Minute) Wegbereiter und ist mit nun 93 Bundesliga-Toren vor Giovane Elber bester ausländischer Torschütze des Rekordmeisters. Der rechtzeitig fit gewordene Robert Lewandowski (37.) und David Alaba (67.) legten für die trotz einiger BVB-Chancen überraschend dominanten Bayern nach. Mit seinem elften Treffer übernahm der Ex-Dortmunder Lewandowski auch die alleinige Führung in der Torschützenliste vor dem seit fünf Pflichstpielen glücklosen Borussen Pierre-Emerick Aubameyang. Das schöne Tor zum 3:1 von Marc Bartra (88.) war nur für die Statistik.

Der BVB, der vor vier Wochen als Tabellenführer noch fünf Zähler Vorsprung auf den Dauerrivalen hatte, liegt jetzt sechs Punkte zurück. Da zudem das Vorrunden-Aus in der Champions League fast schon besiegelt ist, befindet sich der BVB in einer echten Krise.

Der FC Bayern übernahm von der ersten Minute an das Kommando und vor allem die Hoheit im Mittelfeld, wo Thiago schnell zum Dreh- und Angelpunkt wurde. Der BVB schien sich die System-Diskussion der letzten Wochen doch ein wenig zu Herzen genommen zu haben und agierte diesmal etwas abwartender als gewohnt.

Ein weiter Ball von Sokratis gegen die in diesem Fall zu weit aufgerückten Gäste brachte Aubameyang in eine aussichtsreiche Position, doch Niklas Süle rettete mit einer Grätsche im letzten Moment (12.). Fünf Minuten später erzielte Robben nach Ablage von James Rodriguez die Führung.

Der BVB schien beeindruckt. Die große Chance, wieder ins Spiel zu kommen, vergab Andrej Jarmolenko, der freistehend an Bayern-Torhüter Sven Ulreich (30.) scheiterte. Plötzlich lösten sich die Fesseln, es ging Schlag auf Schlag: BVB-Keeper Roman Bürki parierte gegen Lewandowski (31.), Dortmunds Shinji Kagawa traf den Außenpfosten (32.), Lewandowski vertändelte beim Sololauf Richtung Tor den Ball (34.). Seine dritte Chance innerhalb von sechs Minuten nutzte der Pole mit der Hacke und Unterstützung von Julian Weigl, der den Ball unglücklich abfälschte. Mit insgesamt 162 Bundesliga-Treffern zog Lewandowski mit Klub-Chef Karl-Heinz Rummenigge gleich. Das Spiel war damit vorentschieden.

Nach der Pause wirkte der BVB stabiler und zeigte Moral und etwas mehr Gegenwehr. Vor allem Christian Pulisic spielte mit Herz und Mut und zeigte einige starke Dribblings. Jarmolenko hätte zweimal den Anschluss schaffen können (44./49.), doch auch auf der Gegenseite vergab Lewandowski (48./64.) weitere Treffer. An Alabas Flanke kam der Pole nicht heran, Bürki aber auch nicht. Nach Bartras Tor hatte der BVB in der Nachspielzeit noch Gelegenheiten zum Anschluss.

Der Hamburger SV hatte zuvor den ersten Sieg seit dem 25. August gefeiert und seine Serie von vier torlosen Heimspielen beendet. In Überzahl setzte sich die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol am Samstag mit 3:1 (1:0) gegen Aufsteiger VfB Stuttgart durch.

RB Leipzig gewann das Verfolgerduell des 11. Spieltags mit 2:1 (1:1) gegen Hannover 96 und schloss mit nunmehr 22 Punkten vor dem Abendspiel zwischen Borussia Dortmund und Tabellenführer Bayern München wieder zum Top-Duo der Liga auf.

Schalke 04 rückte durch den 1:0 (0:0)-Sieg beim SC Freiburg mit 20 Zählern auf Platz vier vor. Borussia Mönchengladbach verpasste beim 1:1 (0:1) gegen Mainz den erhofften Heimsieg. Bayer Leverkusen kam ebenfalls über ein 1:1 (0:0) beim FC Augsburg nicht hinaus. (dpa)