Hannover oder HSV? Duell um die Spitze

Der HSV verstärkte sich mit Sejad Salihovic. | dpa

André Breitenreiter verspürt große Lust auf ein Déjà-vu. Denn im Nordduell gegen den Hamburger SV winkt für den Aufsteiger Hannover 96 und seinen Trainer schon mit einem Remis der Sprung auf Platz eins. Zumindest für eine Nacht. „Das ist kein Traum, weil wir hart dafür gearbeitet haben“, sagte Breitenreiter mit Blick auf die Partie am Freitag (20.30 Uhr). Ziel bleibe jedoch der Klassenerhalt: „Je mehr Punkte wir jetzt machen, desto leichter wird es hinten raus.“ Sieben Punkte holte 96 aus den ersten drei Spielen, ist saisonübergreifend seit 15 Pflichtspielen – und damit länger als alle anderen Profiteams in Deutschland – ungeschlagen. Entsprechend groß ist die Vorfreude auf das Spiel um die Tabellenführung gegen den Nordrivalen. „Mit dem Glauben an die eigene Stärke können wir erfolgreich sein“, sagte Breitenreiter.

Doch auch der HSV (6 Punkte) könnte mit einem Sieg Platz eins erobern. „Wenn uns einer gesagt hätte, da spielen zwei Teams mit sieben und sechs Punkten gegeneinander, hätten das sicher beide unterschrieben“, sagte HSV-Coach Markus Gisdol. Hannover sei „gut drauf, aber wir sind sicher in der Lage, eine Überraschung hinzubekommen“. Gelingt ein Sieg, wäre der HSV vorübergehend Erster. In der Vorwoche ging das Unterfangen gegen RB Leipzig (0:2) allerdings schief. Doch die Vorzeichen sind andere. So reagierte der HSV unter der Woche auf die zunehmenden Personalprobleme und verpflichtete den zuletzt vereinslosen Sejad Salihovic. Gut möglich, dass der ausgewiesene Standard-Spezialist schon in Hannover debütiert. „Er ist vielseitig einsetzbar, auf der Sechs, auf der Zehn, auch links hinten. Ob er schon spielen kann, auf der Bank ist oder auf der Tribüne, das wird sich zeigen“, sagte Gisdol. Die Werte des bosnischen Offensivspielers seien „hervorragend, er wäre körperlich in der Lage, schon zu spielen“. Salihovic ist bereit. Zumal er mit Hoffenheim in zehn Spielen gegen die Niedersachsen fünfmal getroffen hat. „Ich war lange nicht mehr so fit wie jetzt“, sagte Salihovic, der in Hamburg wie Rafael van der Vaart einst die Rückennummer 23 tragen wird. (sid)