Köln hofft auf das Ende des Albtraums

Peter Stöger: „Wir stehen in der Pflicht“. | dpa

„Es waren mehrere Kostüme im Gespräch“, verriet seine Partnerin Ulrike Kriegler, die sich am 11.11. anders als der FC-Coach ins Getümmel der Domstadt stürzte, im Talk „Kölner Treff“ des WDR: „Abstiegsgespenst und so.“

Zumindest den Humor hat das Schlusslicht der Bundesliga noch nicht verloren. Dabei verletzte sich in der Pause auch noch Verteidiger Dominique Heintz schwer und fällt für den Rest der Hinrunde aus. Vor dem Spiel beim FSV Mainz 05 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gibt sich der sieglose FC dennoch kämpferisch. „Wir sind jetzt in der Pflicht und müssen dort punkten“, sagte Torhüter Timo Horn.

Zeit wird es, ein Drittel der Saison ist bereits vorbei. Die bisherige Bilanz ist vernichtend: Neun Niederlagen hat die Stöger-Elf an den ersten elf Spieltagen kassiert und damit den Bundesliga-Rekord eingestellt. Alle fünf Teams, die zuvor derart desaströs gestartet waren, stiegen am Ende ab. 2016/17 hatte der FC ebenfalls neun Niederlagen kassiert – in der gesamten Saison.

Zahlen, die in Köln niemand hören will. Viel lieber wird der Zusammenhalt betont. „Wir sind eine eingeschworene Truppe, das sieht man auch Woche für Woche auf dem Platz. Die Jungs hauen sich voll rein, das Publikum steht hinter uns. Nur zusammen kommt man aus der Misere raus“, sagte der aktuell ebenfalls verletzte Jonas Hector am Rande des Länderspiels gegen Frankreich (2:2) im Kölner Stadion, in dem anders als bei FC-Heimspielen zahlreiche Plätze leer blieben. Hector gab aber auch zu: „Ein Dreier wäre nicht so schlecht, und der müsste auch demnächst mal kommen.“

Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr ist Kölns letzter Ligasieg inzwischen her. Am 20. Mai gewann der FC 2:0 – gegen Mainz. Vor dem Wiedersehen am Samstag hat sich immerhin die Personallage ein wenig verbessert. Zwar steht hinter Leonardo Bittencourt noch ein kleines Fragezeichen, Jhon Cordoba und Claudio Pizarro stehen Stöger aber wieder zur Verfügung. „Wenn es so bleibt, sind sie Optionen für uns“, sagte der FC-Coach. Und dann ist da auch noch Sehrou Guirassy. Der Franzose hofft ebenfalls auf einen Einsatz von Beginn an, gerne auch an der Seite von Cordoba. „Ich glaube, wir können auch gemeinsam funktionieren“, sagte Guirassy im Express. Zumal der 21-Jährige endlich beschwerdefrei ist. „Ich fühle mich viel besser als vergangene Saison“, sagte er: „Beim Klub ist es leider andersherum.“