Christian Schmitz

Eupens Bürgermeisterin Claudia Niessen will es doch nochmal wissen: Während es bereits Mutmaßungen gab, sie trete nicht mehr an, gab sie am Freitag ihre erneute Kandidatur bekannt. Die 44-Jährige will Bürgermeisterin in der Weserstadt bleiben. Etwas überraschend steht Christophe Ponkalo, Geschäftsführer der Fahrradwerkstatt SOS-Hilfe in Eupen, auf Platz zwei der Ecolo-Liste. Schwerpunktthema einer Pressekonferenz am Freitagmorgen in Eupen war aber nicht das Personal, sondern es waren gesellschaftliche Fragen.

Reichlich Wirbel ausgelöst hat der Fall von Arlette Raxhon aus Moresnet, die ausgerechnet im Zuge der Einführung des „Vollstatuts“ – das ja die Bedingungen deutlich besser machen soll – ihre Stelle als Tagesmutter verloren hat.

Seit dem 1. Januar 2024 gilt in der DG das „Vollstatut“ für konventionierte Tagesmütter mit allen Vorteilen eines Angestelltenvertrages. Endlich mehr Sicherheit und ein fester Lohn. Für Arlette Raxhon aber kein Grund zu feiern: Nach 20 Jahren als Tagesmutter hat sie im Zuge der Reform ihre Stelle verloren – weil sie in Moresnet wohnt, wenige Kilometer hinter der Sprachengrenze. Angebotene Alternativen kommen für sie nicht in Frage. Betroffene Eltern sind empört.

Ministerpräsident Oliver Paasch (ProDG) hat in seiner Neujahrsansprache erneut auf die Vorzüge der Autonomie der Deutschsprachigen Gemeinschaft verwiesen und an den Geburtstag der DG erinnert, die im gerade abgelaufenen Jahr 50 Jahre alt wurde. Es komme aber auch darauf an, den Kritikern zuzuhören, sagte er.